Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Manuelle Lymphdrainage ist Bestandteil einer komplexen Physikalischen Therapie, bei der mit kreisenden, sanften Bewegungen und Ausstreichungen gestaute Flüssigkeit ( Ödeme) aus dem Gewebe transportiert wird. Der Lymphabfluss wird gesteigert und der venöse Blutrückfluss verbessert. Zur Behandlung von Lymphödemen nach Operationen, Traumata, nach einer Tumorbehandlung, Lymphknotenentfernung.
Das Lymphgefäßsystem läuft parallel neben dem Blutgefäßsystem und stellt die Entstauung des Gewebes und damit einzelner Zellen sicher.
Es ist ein Transportsystem für Wasser, Eiweiße, abgestorbene Zellen, winzigste Fremdkörper, Bakterien und andere Krankheitserreger.
Weiterhin werden aus dem Verdauungstrakt stammende Fettsäuren über das Lymphsystem aufgenommen.
Im Gegensatz zum Blutkreislauf handelt es sich beim Lymphsystem eher um eine Einbahnstraße, die ca. 2 Liter Flüssigkeit pro Tag aufnimmt und diese durch die Lymphknoten transportiert, wo die Lymphflüssigkeit ( Lymphe ) gereinigt und wieder über den zentralen Abfluss am Hals, dem venösen System des Blutkreislaufs zugeführt wird. Die Lymphgefäße bestehen aus dünnen Membranen mit Ventilklappen. Dadurch kann die Lymphe nur in eine Richtung transportiert werden.
Zusätzlich unterstützt die Kontraktion der Muskeln bei Bewegung den Weitertransport der Lymphe.Kommt es zu einem Stau der Lymphe verläuft die natürliche Regeneration langsamer.
Es kann dann zu einem Anschwellen im Gewebe kommen infolge des Flüssigkeitsstaus, ( Lymphödem ) dass mit starken Schmerzen verbunden sein kann.
Was bewirkt die Manuelle Lymphdrainage?
Die wirksamste Therapie gegen Lymphödeme ist die MLD. Dabei wird die eingelagerte Flüssigkeit zur Entstauung aus dem Gewebe gefördert. Damit sollen sich die Hautveränderungen zurückbilden, die Schwellung abnehmen und die betroffenen Bereiche wieder beweglicher werden. Das wird erreicht, indem das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von Gewebewasser und der Leistungsfähigkeit des Lymphgefäßsystems wiederhergestellt werden.
Wichtig
Bei bestimmten Krankheitszuständen sollte die Lymphdrainage nicht angewendet werden.
Gleichzeitig wird das Immunsystem angeregt. Kombiniert werden kann die Manuelle Lymphdrainage mit einer Kompressionsbandagierung, Bewegungsübungen, Kompressionsstrümpfen. Damit wird die Regeneration zusätzlich unterstützt.
Wann ist MLD nicht ratsam?
akute Entzündungen
bösartige Tumoren
starke Herzschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz Grad 3-4)
Herzrhythmusstörungen
Sehr niedriger Blutdruck
Akute tiefe Thrombose der Beinvenen
unklare Hautveränderungen z. B. Erysipel
Wann ist eine MLD sinnvoll?
nach Lymphknotenentfernung postoperativ oder traumatisch bedingt
Bei Schwellungen nach Verletzungen ( Zerrung, Verstauchung, Luxation )
Rheumatischen Erkrankungen
Hormoneller Stress, Stoffwechselstörungen
Kopfschmerzen, Migräne, Allergien, Bewegungsmangel